Interventionelle Therapieverfahren bei Trikuspidalklappeninsuffizienz
Lange Zeit wurde der Trikuspidalklappeninsuffizienz und ihrer Reparatur nur ein geringer klinischer Stellenwert zugeschrieben. Dies lag daran begründet, dass in der Vergangenheit lediglich operative Verfahren zur Behandlung der Trikuspidalklappeninsuffizienz zur Verfügung standen, welche mit einer hohen Sterblichkeitsrate einhergingen.
Im vergangenen Jahrzehnt haben sich im Bereich der interventionellen Kardiologie eine Vielzahl minimalinvasiver Herzklappenreparaturverfahren etabliert. Auch die Trikuspidalklappeninsuffizienz lässt sich inzwischen mithilfe verschiedener Techniken kathetergestützt ohne offene Herzoperation behandeln.
Grundlage der Therapie bei hochgradiger Trikuspidalklappeninsuffizienz ist die optimale medikamentöse Behandlung mit sogenannten Diuretika ("Wassertabletten"). Für Patienten, die trotz Einnahme dieser Medikamente weiterhin eine hochgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz mit den dafür typischen Symptome aufweisen stehen eine reihe neuartiger minimalinvasiver Reparaturverfahren zur Verfügung.
Die Vorteile dieser Verfahren für die Patienten sind vielschichtig:
- Im Gegensatz zur chirurgisch-operativen Therapie ist keine Eröffnung des Brustkorbs notwendig
- Patienten müssen nicht an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden
- Die Aufenthaltszeit im Krankenhaus ist deutlich geringer
- Der Eingriff ist nicht mit den klassischen Komplikationen einer Operation verbunden
- Das Risiko während des Eingriffs zu versterben, ist deutlich geringer als bei der herkömmlichen offenen Operation
Derzeit stehen mehrere Systeme zur minimalinvasiven Behandlung der Trikuspidalklappeninsuffizienz zur Verfügung, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten.