Trikuspidalklappeninsuffizienz
Was ist die Trikuspidalklappeninsuffizienz?
Das menschliche Herz besteht aus vier unterschiedlich großen Herzhöhlen. Zwischen der rechten Herzhauptkammer und dem rechten Herzvorhof liegt die sogenannte Trikuspidalklappe, die einen gerichteten Blutfluss vom rechten Vorhof in die rechte Hauptkammer gewährleisten soll. Kommt es aus den unterschiedlichsten Gründen zu einer Schlussunfähigkeit dieser Klappe, fließt mit jedem Herzschlag Blut entgegen der ursprünglich vorgesehenen Richtung aus der rechten Herzkammer in den rechten Herzvorhof. Einerseits führt dies dazu, dass das Herz weniger Blut vorwärts in den Lungenkreislauf pumpen kann und andererseits, dass sich Blut im Körperkreislauf staut. Beide Phänomene führen schließlich zu den typischen Symptomen der Trikuspidalklappeninsuffizienz, die im Abschnitt "Symptome der Trikuspidalklappeninsuffizienz" näher erläutert werden.
Wie häufig ist die Trikuspidalklappeninsuffizienz?
Sehr häufig werden geringgradige Schlussunfähigkeit der Trikuspidalklappe beobachtet. Dabei werden keine Beschwerden verspürt und die Trikuspidalklappe bedarf keiner Behandlung. Eine mittel- und hochgradige TI besitzt eine Prävalenz von 0.55% in der Allgemeinbevölkerung. Insbesondere bei Frauen und mit zunehmendem Alter wird eine Häufung der Erkrankung beobachtet. Von den über 75-Jährigen sind rund 4% von einer klinisch signifikanten Trikuspidalklappeninsuffizienz betroffen.
Welche sind die wichtigsten Ursachen der Trikuspidalklappeninsuffizienz?
Am häufigsten führen Erkrankungen der linken Herzhälfte, der Lunge oder generalisierte Herzerkrankungen zu einer Schlussunfähigkeit der Trikuspidalklappe. In diesem Falle spricht man von einer sogenannten „sekundären“ (oder „funktionellen“) Trikuspidalklappeninsuffizienz. Seltener führen Defekte der Klappe selbst zu einer Trikuspidalklappeninsuffizienz, die man dann als „primär“ (oder „degenerativ“) bezeichnet. Darüber hinaus gibt es Patienten, bei denen eine durch die Trikuspidalklappe laufendes Schrittmacherkabel einen suffizienten Klappenschluss behindert.
Wie äußert sich eine Trikuspidalklappeninsuffizienz?
Die Intensität der Symptomatik ist geprägt vom Abhängig von Schweregrad und der Bestehensdauer Dauer der Erkrankung. Leider der Trikuspidalklappeninsuffizienz tretenwerden die bei vielen Patienten Symptome oftmals erst spät im Krankheitsverlauf von den Betroffenen aufernsthaft wahrgenommen, sodass die Erkrankung bei Erstvorstellung in unserem Herzklappenzentrum bereits deutlich fortgeschritten ist. Die typischen Symptome sind:. Zu diesen zählen typischerweise:
- Beinödeme ("Wassereinlagerugnen")
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Atemnot bei Belastung
- Aszites ("Bauchwasser")
- Pleuraergüsse ("Wasser in der Lunge")
Diagnose der Trikuspidalklappeninsuffizienz
Zur Einordnung des Schweregrades, sowie der genauen Ursachen der Trikuspidalklappeninsuffizienz sind eine Reihe von Untersuchungen notwendig. Am Anfang dieses diagnostischen Prozesses steht die körperliche Untersuchung durch einen geschulten Spezialisten, die Aufzeichnung eines EKGs, sowie eine oder mehrere Herzultraschalluntersuchungen. Im Verlauf können je nach Befunden der vorherigen Untersuchungen auch weiterführende Untersuchungen nötig werden (z.B. Herzkatheteruntersuchung, Computertomographie, Magnetresonanztomographie etc.).